Menschen statt Objekte – Restitutionen als Potenzial zur Dekolonisierung

Menschen statt Objekte – Restitutionen als Potenzial zur Dekolonisierung

Samstag, 26 Mrz 2022

18:00 – 19:45

Menschen statt Objekte – Restitutionen als Potenzial zur Dekolonisierung
Vortrag von Isabelle Reimann / Leipzig

im Rahmen der Internationalen Wochen gegen Rassismus 2022

Die Debatte um Rückforderungen von Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten traf die deutschen Museen vor einigen Jahren unvorbereitet. Mittlerweile sind einige Prozesse in Gang gesetzt, allerdings tatsächliche Rückgaben nur in wenigen Einzelfällen umgesetzt worden. Dies liegt auch daran, dass Strukturen und Denkweisen, die die koloniale Aneignung einst ermöglichten, immer noch wirksam sind.

Besonders die Sammlungen von menschlichen Überresten der ehemaligen „Rassenforschung“ sollten schnellstens aufgearbeitet werden, um Angehörigen durch Repatriierungen die würdevolle Bestattung ihrer Vorfahren zu ermöglichen, die diese teilweise seit Jahrzehnten einfordern.

In dieser Präsentation wird Isabelle Reimann an Hand von Beispielen das sowohl kolonisierende als auch dekolonisierende Potential im Umgang mit den Sammlungen von menschlichen Überresten der ehemaligen „Rassenforschung“ aufzeigen, wenn den Anfragen nachgegangen wird.

Isabelle Reimann promoviert an der HU Berlin und dem Naturkundemuseum Berlin zum Thema “Koloniale Provenienzforschung und Biodiversitätsentdeckung”. Als selbstständige Provenienzforscherin forscht sie für die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden zu Schädeln aus dem heutigen Tanzania. Zuletzt verfasste sie ein wissenschaftliches Gutachten zum Bestand menschlicher Überreste aus kolonialen Kontexten in Berlin für Decolonize Berlin e.V..

Mitveranstalter: AK Solidarische Welt

Veranstaltungsort

Rochuskapelle Landshut
Am Orbankai 3d
Landshut84028

Teilnahmegebühr

Eintritt frei