Menschen aus 140 Ländern leben mittlerweile in der Region Landshut. Das Zusammenleben, das Miteinander ist dabei weitgehend gut, so betonte auch Oberbürgermeister Alexander Putz bei der Eröffnung der Interkulturellen Wochen. Die interkulturelle Landschaft in und um Landshut ist heute sehr vielfältig, die Akteur*innen sind gut miteiander vernetzt. Landshut ist nicht zuletzt deshalb gut aufgestellt, weil im Haus International schon in den achtziger Jahren erfolgreich mit der Integrationsarbeit begonnen wurde. Martin Mezger vom Jugendkulturzentrum Alte Kaserne, der seit den Anfängen im Jahr 1986 im Netzwerk der Interkulturellen Wochen eine tragende Rolle innehatte, sagte bei der Eröffnung, dass aber ein Motto der Anfangszeit „Gemeinsam leben – gemeinsam entscheiden“ auch heute noch nicht umgesetzt ist.

Offiziell eröffnet wurden die Interkulturellen Wochen mit einer eindrucksvollen Rede von Gönül Yerli, Vize-Direktorin des Islamischen Forums in Penzberg. Der Chor des Alevitischen Kulturvereins Landshut und Umgebung umrahmte die Veranstaltung mit türkischen Volksliedern. Gönül Yerli betonte, dass das Leben in einer puralen Gesellschaft eine Herausforderung und nicht frei von Konflikten ist. In einer pluralen Gesellschaft müssen wir für gemeinsame Werte einstehen und diese demokratischen Werte gemeinsam verteidigen. Möglichkeiten zur Begegnung sind dabei sehr wichtig, denn Begegnungen bauen Vertrauen auf. Vertrauen hilft, die gesellschafltiche Spaltung und den Hass zu überwinden.

Bundesweit setzen die Interkulturellen Wochen, die in mehr als 500 Städten und Gemeinden mit über 5.000 Veranstaltungen stattfinden, ein starkes Signal. Sie machen das Engagement für ein friedliches Zusammenleben erlebbar und schaffen Orte des Miteinander und des Dialogs. Um den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu sichern, brauchen wir solche Orte, an denen Menschen sich in ihrer Verschiedenheit frei von Angst und Abwertung begegnen können – von Angesicht zu Angesicht.