Die tödliche Abschottung Europas und ihre Folgen
Vortrag von Dr. Kerem Schamberger

Mit den Reformplänen des sogenannten Gemeinsamen Europäischen Asylsystems wurde das Recht auf Asyl de facto abgeschafft. Geflüchtete, die es schaffen, an die EU-Außengrenzen zu kommen, können nun über Monate hinweg in gefängnisähnlichen Lagern inhaftiert werden. Wer aus einem Land kommt, das als „sicherer Herkunftsstaat“ eingestuft wird oder über einen vermeintlich „sicheren Drittstaat“ einreist, hat kaum mehr Chancen ein individuelles Recht auf Asyl durchzusetzen und seine eigenen Fluchtgründe vorzubringen. Diese Abschottungspolitik fordert ständig neue Todesopfer im Mittelmeer, aber auch in der Sahelzone, wohin die EU ihr Grenzregime ausgelagert hat.

Andere Pläne sehen vor, die Asylverfahren auszulagern z.B. nach Albanien, Nordafrika oder Ruanda. Zugleich nimmt die Repression auf Flüchtlinge, die es nach Deutschland geschafft haben, zu, z.B. durch die Einführung der Bezahlkarte zum 1. Juli.

Dr. Kerem Schamberger berichtet als Referent für Flucht und Migration bei medico international von den Außengrenzen Europas, von Gewalt und Abschottung, aber auch von Solidarität und Widerstand. Er war selbst an vielen dieser Orte und kennt die Verhältnisse aus erster Hand. Medico international ist eine Hilfs- und Menschenrechtsorganisation, die sich für solidarische Hilfe und globale Gerechtigkeit weltweit einsetzt.

In Kooperation mit: Arbeitskreis solidarische Welt, Friedensinitiative Landshut, Landshuter Netzwerk e.V., Pax Christi im Rahmen der Interkulturellen Wochen.

Eintritt frei